Oberlosa setzt Siegeszug fort!
Text & Foto: Karsten Repert // BLICK
Plauener stürmen vorübergehend an die Tabellenspitze
Der SV 04 Oberlosa hat seinen Siegeszug fortgesetzt. Gegen den Sonneberger HV gewannen die Plauener Handballer ihr viertes Oberligaspiel in Folge. Beim 26:20 (12:7) legten die hochkonzentrierten Gastgeber gleich mit einem 5:0-Start los. Gäste-Trainer Manuel Müller wusste auch genau, weshalb die Spitzenstädter derart fokusiert in die Partie gingen: „Anfangs hat man uns als Aufsteiger in der Liga ganz schön unterschätzt.“ Sonneberg schockte so zunächst Drittligaabsteiger HC Elbflorenz II (30:27) und punktete danach auch gegen Delitzsch (26:26) sowie Mitaufsteiger Wittenberg-Piesteritz (29:29). Erst das 26:38-Debakel gegen Halle bremste die Thüringer. „Genauso müssen wir diesen Gegner attakieren. Die dürfen nicht zum Luftholen kommen“, forderte SV-Cheftrainer Petr Hazl. Erst in Spielminute elf war den Sonnebergern Tor Nummer eins gelungen.
Oberlosa hat die beste Abwehr der Vereinsgeschichte
Mit der besten Abwehr der Vereinsgeschichte (5 Spiele / 96 Gegentore) zwangen die Oberlosaer den Kontrahenten in insgesamt 29 Fehlangriffe. „Das macht sicherlich keinen besonders großen Spaß, gegen so eine Deckung anzurennen“, stellte Rico Michel bereits zur Pause fest. Der stellvertretende Handball-Abteilungsleiter fand aber das Haar in der Suppe. „Nach der klaren Führung fehlte uns im Angriff ein wenig der Torhunger.“ Der Gast konnte froh sein, dass die Plauener im Abschluss viel zu oft sündigten. Über die Stationen 7:2 (20.) und 9:4 (25.) ging es in die Pause (12:7). Auch nach dem Seitenwechsel wirkte Oberlosa souverän, ohne im Angriff großartig zu glänzen. Immer wieder kam Sonneberg auf fünf Tore heran (5:10/36.), bevor die Vogtländer mit einem Zwischenspurt bis auf 22:13 (51.) auf und davon zogen. SV-Keeper Carsten Klaus war persönlich mit seinen neun Paraden und den Vorderleuten, die neun Angriffe direkt abblockten „zufrieden, weil es in keiner Phase des Spiels eng geworden ist.“
SV-Cheftrainer Petr Hazl gestand im Nachgang ein: „Dass es natürlich von unserer Seite aus zwei, drei Tore mehr hätten sein müssen. Aber durch unsere Stablität können wir uns auch mal einen Fehlwurf mehr leisten, was früher nach hinten losging.“
Gäste-Trainer Manuel Müller war sogar „mit dem Endergebnis bei einem der Topfavoriten unserer Liga sehr zufrieden. Wir haben alles rausgehauen. Mehr ist bei uns nicht drin.“ Bemerkenswert: Oberlosa musste in dem Spiel unter anderem seinen Dreh- und Angelpunkt Ladislav Brykner (Rotsperre) ersetzen. Solche Ausfälle kann der SV 04 inzwischen gut verkraften, weil zum Beispiel Louis Hertel (21 Saisontore) und Torsten Wetzel (17 Tore) richtig gute Torworfquoten vorweisen können, die sogar Ligaspitze sind.
Wie geht’s jetzt weiter?
Der SV 04 Oberlosa übernachtete mit 9:1 Punkten von Samstag auf Sonntag an der Tabellenspitze. Am kommenden Wochenende sind die Plauener spielfrei, was Cheftrainer Petr Hazl gar nicht so Unrecht zu sein scheint. „Wir haben mit vielen Wehwehchen zu kämpfen und dann auch noch das erste Doppelspielwochenende vor der Brust. Darauf müssen wir uns gut vorbereiten. Denn dafür brauch man ordentlich Körner“, ist sich der Coach im Klaren.
Oberlosa empfängt dann zunächst am Samstag (07.11./16 Uhr) den HC Elbflorenz II und tritt nur 25 Stunden später am Sonntag (08.11./17 Uhr) bei Concordia Delitzsch an. Vereins-Chef Prof. Dr. Bernd Märtner wirkte nach dem vierten Sieg in Folge entspannt, wenngleich der Funktionär anmerken musste, „dass wir das letzte Mal vor 15 Jahren vor so einer Minikulisse gespeilt haben, als wir noch in der Bezirksliga herumdümpelten. Wollen wir hoffen, dass die Menschheit die Coronapandemie in den kommenden Monaten meistert. Das hier hält der Sport nur über einen ganz klar definierten Zeitraum durch“, stellte der Vorsitzende des 1904 gegründeten Vereins fest.
Statistik
SV 04 Oberlosa: Klaus, Petzoldt – Jusys (1), Wetzel (5 Tore /davon 3 Siebenmeter), Roth (2), Skalda (3), Trommer-Ernst (1), Richter (1), Duschek (2), Hertel (4), Kolomaznik (3), Rahn (1), Naumann (3)
Rote Karte: Boris Levitskiy (60. Minute, Sonneberg, ohne Bericht)
(Fotos SV 04 / Maik Helten) Weitere Fotos findet Ihr auf unserer Facebookseite.