(04.02.2022) Oberlosa feiert Auswärtssieg
Handball 3. Bundesliga/ Männer
HC Burgenland – SV 04 Oberlosa 25:26
Nichts für schwache Nerven war das Nachholspiel der 3. Handball-Bundesliga am Freitagabend in Naumburg. Nach sechzig überaus spannenden Minuten gewann der SV 04 Oberlosa beim HC Burgenland mit 26:25. Damit reichten die Plauener die Rote Laterne nach Hannover-Burgwedel weiter und schoben sich in der Tabelle bis auf zwei Punkte an den HC Burgenland heran.
Trotz des Tiefschlags unter der Woche, dass sich Ladislav Brykner das Kreuzband gerissen hat, starteten die Schwarz-Gelben selbstbewusst in die Partie. Eine erneut starke Defensive ließ den Rückraum der Burgenländer überhaupt nicht zur Entfaltung kommen, zudem zeigte sich auch Torhüter Benas Vaicekauskas wieder als sicherer Rückhalt. Im Spiel nach vorn agierten die 04er mit viel Tempo und zogen schnell mit 5:2 in Führung. Auch beim 7:5 durch den gut aufgelegten Philip Trommer-Ernst behaupteten die Plauener weiterhin ihre Führung. Oberlosa bestimmte über weite Strecken der ersten Halbzeit das Spielgeschehen und nach etwa 25 gespielten Minuten leuchtete eine 11:8-Führung durch den Treffer von Moritz Rahn für die Vogtländer von der Anzeigetafel. Eine erste Zeitstrafe gegen SV-Kapitän Torsten Wetzel nutzten die Hausherren um auf 10:12 zu verkürzen. In der Schlussphase der ersten Hälfte ließen die Spitzenstädter zwei gute Möglichkeiten liegen und der HC Burgenland stellte den 12:12-Pausenstand her. „20-25 Minuten haben wir sehr gut gespielt. Eine kurze Schwächephase unsererseits hat uns die Pausenführung gekostet“, analysierte Co-Trainer Pierre Liebelt später.
Diese Schwächephase der 04er hielt auch nach dem Wiederanpfiff noch an. Burgenland ging bei eigenem Anwurf mit 13:12 zum ersten Mal überhaupt in Führung, zwei folgenschwere Ballverluste der Gäste nutzten die Naumburger zum Ausbau der Führung auf 15:12. SV-Trainer Petr Hazl nahm früh seine zweite Auszeit und brachte sein Team wieder auf Kurs. Die Initialzündung zur Aufholjagd gab Keeper Vaicekauskas mit einem parierten Strafwurf. Dennoch verteidigten die Domstädter zunächst ihren Vorsprung und lagen nach etwa 40 Minuten noch mit 19:16 in Führung. Ein Dreierpack von Dziugas Jusys, Philip Trommer-Ernst und Louis Hertel sorgte für den umjubelten 19:19-Ausgleich. Von nun an war die Spannung förmlich mit Händen zu greifen. Über die Stationen 20:20 und 22:22 marschierten beide Teams im Gleichschritt. Ivan Kucharik sorgte mit seinem dritten verwandelten Strafwurf für die erneute Oberlosaer Führung. Beim 23:23 parierte Vaicekauskas einen weiteren Strafwurf und auf der Gegenseite versenkte Philip Trommer-Ernst zwei Tempogegenstöße zur 25:23-Führung. Den erneuten Anschlusstreffer der Hausherren beantwortete Joker Nico Cornelius mit dem Tor zum 26:24 für Oberlosa. Nach dem Anschlusstor des HC zum 25:26 zückte Hazl exakt 19 Sekunden vor Ultimo die letzte Auszeit-Karte. Trotz klaren Trikotziehens erkannten die ansonsten sehr guten Unparteiischen auf Stürmerfoul gegen Kucharik und Burgenland nahm seinerseits vier Sekunden vor Schluss die Auszeit. Die letzte Aktion des Spiels brachte nichts mehr ein und Oberlosa bejubelte einen enorm wichtigen Auswärtssieg.
„Über weite Strecken der ersten Halbzeit haben wir das sehr gut gemacht. Dann hatten wir etwa acht Minuten eine richtig schlechte Phase und das wird in dieser Liga knallhart bestraft. Kompliment an meine Mannschaft, wie sie sich dann wieder aus dem Loch heraus gearbeitet hat. Wir waren hier fünfzig Minuten das bessere Team und haben aus meiner Sicht verdient beide Punkte eingefahren“, gab Trainer Petr Hazl nach dem Spiel zu Protokoll.
Damit klettern die Schwarz-Gelben auf den 11. Tabellenplatz und empfangen am kommenden Samstag, endlich wieder vor Zuschauern, den Spitzenreiter TuS Vinnhorst in der Plauener Kurt-Helbig-Sporthalle.
Oberlosa: Vaicekauskas, Flämig, Raupach; Jusys (3 Tore), Wetzel, Cornelius (1), Roth (1), Skalda, Trommer-Ernst (6), Richter, Duschek (1), Hertel (3), Kolomaznik, Rahn (3), Kucharik (8/ davon 3 Siebenmeter)
(RM)