Grandioser Auftaktsieg des SV 04 Oberlosa gegen Baden-Baden
Das war ein tolles Handballfest! Mit einem 28:25-Heimsieg (16:12) ist der SV 04 Oberlosa ins Abenteuer 3. Bundesliga gestartet. Nur einmal rannten die Plauener gegen den TVS Baden-Baden einem Rückstand (5:6/10. Minute) nach. „Und wir haben noch Luft nach oben“, stellte SV-Kapitän Jakub Kolomaznik fest.
Das Tempo in der ersten Hälfte war atemberaubend. Fernsehkommentator Rico Michel weiß: „In der 3. Liga fallen im Vergleich zu unserer Mitteldeutschen Oberliga im Durchschnitt neun Tore mehr pro Spiel.“ Auf diesen Fakt hatten Cheftrainer Ladislav Brykner und Assistent David Woitke ihre Jungs perfekt vorbereitet. Linksaußen Kevin Roch: „Wir haben in der ersten Halbzeit vielleicht sogar ein bisschen zu viel Gas gegeben. Das haben wir dann nach dem Wechsel zu spüren bekommen. Aber es hat heute unglaublich viel Spaß gemacht. Diese Liga ist geil“, stellte der ehemalige Auer fest.
Auch das Publikum war aus dem Häuschen. Traditionell kommen im Sommer ein paar Zuschauer weniger in die Kurt-Helbig-Sporthalle, als in der kalten Jahreszeit. Die 441 Fans aber machten Lärm für 700! „Wow. So eine Begeisterung. Ihr seid wirklich ständig unser siebenter Mann gewesen“, bedankte sich Ladislav Brykner nach Spielschluss beim Publikum. Noch wichtiger aber war, dass der SV 04 Oberlosa gut eingekauft hatte und die Neuzugänge einschlugen wie eine Bombe.
Torwart Max Mohs wechselte vom HC Elbflorenz Dresden nach Plauen. „31 Mal stand Max letzte Saison in der 2. Bundesliga im Kader. Er hat dort schon Spiele entschieden, zum Beispiel beim Dresdner Sieg in Nordhorn“, zeigte sich Handballexperte Rico Michel wenig überrascht von der Leistung des neuen Plauener Keepers. Das Publikum staunte: 17 Paraden brachte der 24-Jährige auf die Platte. „Der hat uns zur Verzweiflung gebracht“, räumte Gäste-Trainer Sandro Catak ein. Baden-Baden war eigentlich ausgeschlafen und extra einen Tag früher angereist. Doch der TVS erlebte noch einen zweiten Albtraum. Lukasz Orlich war vom HC Oppenweiler/Backnang nach Plauen gewechselt und der 24-Jährige stresste den Gegner mit neun erzielten Toren. Die Gäste reagierten mehrfach mit Manndeckung, doch immer dann schlug der 26-jährige SV-Neuzugang Matevz Kunst (Union Leoben/Österreich) mit fünf Toren zu.
Baden-Baden probierte wirklich alles. „In der Schlussphase ist der Gegner fast in eine offene Manndeckung übergegangen. Da haben wir uns mal kurz irritieren lassen. Aber unsere Antworten saßen perfekt“, jubelte Kevin Roch, während Torwart Max Mohs bereits aufs nächste Spiel schaute: „Es wäre wichtig, wenn es bei uns allen so weiterläuft. Wir wollen in dieser Liga bleiben.“ Und weil es nächste Woche in Landshut gegen einen weiteren Aufsteiger geht, „müssen wir uns wieder auf jede Kleinigkeit konzentrieren und auch genau schauen, was wir noch besser machen können“, fordert Lutz Petzoldt, der Chef der Oberlosaer Spielbetriebs GmbH.
Im Gesamtfazit darf man nämlich festhalten, dass der SV 04 Oberlosa zur Pause (16:12) mit drei Toren mehr hätte führen müssen, nachdem man drei klare Einschusschancen vergeben hatte. „Und wir haben im zweiten Durchgang dann vier Zeitstrafen kassiert, wodurch wir nicht mehr so zupacken konnten“, räumte Jakub Kolomaznik ein. Zusammen mit Franz Schauer und Libor Hanisch bildete der Kapitän ein Abwehrbollwerk, welches den Badenern Kopfzerbrechen bereitete. Bis auf 26:24 (56.) kamen die Gäste heran. Lob gab es auch fürs Coaching: Ladislav Brykner und David Woitkte fanden jeweils die geforderten, anspruchsvollen Taktikvarianten. „Oberlosa gewinnt verdient“, gratulierte Gäste-Coach Sandro Catak.
Statistik
SV 04 Oberlosa: Mohs, Seidemann – Stäglich, Kunst (5 Tore), Roch (3), Hanisch, Orlich (9), Wokan, Schauer (2), Schneider, Kolomaznik (3), Olkowski, Nedoma (5/davon 1 Siebenmeter), Naumann (1/1)
Schiedsrichter: Max-Peter Franz / Maik Fricke
Zeitstrafen: Oberlosa 4, Baden-Baden 5
Siebenmeter: Oberlosa 3/davon 2 verwandelt – Baden-Baden 1/davon 1 verwandelt
Zuschauer: 441 (kare)
SV 04 Oberlosa: Mohs, Seidemann – Stäglich, Kunst (5 Tore), Roch (3), Hanisch, Orlich (9), Wokan, Schauer (2), Schneider, Kolomaznik (3), Olkowski, Nedoma (5/davon 1 Siebenmeter), Naumann (1/1)
Schiedsrichter: Max-Peter Franz / Maik Fricke
Zeitstrafen: Oberlosa 4, Baden-Baden 5
Siebenmeter: Oberlosa 3/davon 2 verwandelt – Baden-Baden 1/davon 1 verwandelt
Zuschauer: 441 (kare)