SV 04 Oberlosa kassiert die zwölfte Niederlage in Folge
Wieder haben die Plauener Handballer das Nachsehen. Durch zwölf Niederlagen in Folge hat der SV 04 Oberlosa nun schon sechs Punkte Rückstand zum rettenden Ufer. Die 22:26 Heimpleite (11:13) gegen den direkten Kontrahenten SG Pforzheim-Eutingen avancierte zum Offenbarungseid. SV04-Kapitän Kevin Roch stellte sich nach Spielschluss im Interview: „Ich kann mich nur entschuldigen bei unseren überragenden Fans. Diese Angriffsleistung war einfach schlecht“, stellte der Plauener Linksaußen fest. Die bittere Wahrheit aus Sicht der Vogtländer fasste ausgerechnet Gästetrainer Alexander Lipps in Worte: „Wir haben wirklich keine gute Hinrunde gespielt und sind jetzt unglaublich froh, dass wir dieses Spiel in Plauen gewinnen konnten.“
Kapitän Kevin Roch sprach Klartext: „Dieser Gegner war schlagbar. Aber wir haben so unglaublich viele Fehler gemacht, dass es am Ende für etwas Zählbares gar nicht reichen konnte.“ Dabei spielte es gar keine Rolle, dass sich die Zuschauer in einigen Szenen von den Unparteiischen Hendrik Herbst und Antonio Oliva (Großpösna & Weinböhla) benachteiligt fühlten. Auch die Rote Karte gegen Pforzheim konnte Oberlosa nicht für sich als Vorteil nutzen. Ratlosigkeit stand Spielertrainer Ladislav Brykner ins Gesicht geschrieben: „Das war heute schlecht. Wir wollen zwar immer etwas reißen, aber es kommt einfach nichts. Symptomatisch war diese Szene, als wir kurz vor der Pause mit 12:11 in Führung gehen können, dann aber mit 11:13 in Rückstand geraten“, haderte der Coach mit der abgelieferten Gesamtleistung.
In der Tat: Die eigentliche Spielentscheidung hatte das Publikum bereits im ersten Durchgang erlebt. Denn Oberlosa startete in der besten Phase des Spiels kurz zu einer Aufholjagd. Nach dem 7:11-Rückstand trafen Miroslav Nedoma, Florian Wokan und Franz Schauer (2x). In Spielminute 27 gelang den Gastgebern so der 11:11-Ausgleich. Dann parierte auch noch SV-Schlussmann Philipp Seidemann den nächsten Wurf der Gäste. Es lief der Plauener Tempogegenstoß. Doch Rechtsaußen Miroslav Nedoma scheiterte an Adam Studentkowski im Pforzheimer Tor. Die Gäste nahmen danach eine Auszeit, Oberlosa leistete sich bis zur Pause wieder drei haarsträubende Fehler und so nützte auch der gehaltene Siebenmeter von SV-Torwart Patryk Foluszny nichts. Die mögliche Wende im Spiel wurde verpasst. Der psychologische Knacks war spürbar. Es stand zur Pause 11:13.
Obwohl die SG Pforzheim-Eutingen dem SV 04 Oberlosa auch im zweiten Durchgang durch einige Fehler entgegenkam, durfte Gästetrainer Alexander Lipps seine Mannschaft am Ende loben: „Wir lagen über die gesamte Spielzeit vorne und haben das Spiel bis auf die Zittereinlage vor der Pause bis zum Schluss immer in der Hand gehabt. Nur 22 Gegentore in einem Auswärtsspiel zuzulassen, das ist sehr gut. Das Endergebnis ist nach meiner Auffassung leistungsgerecht.“ Die Plauener hatten auch in der zweiten Halbzeit zu häufig aus schlechter Wurfposition den Abschluss gesucht oder bereits im Spielaufbau den Ball verloren. Gäste-Schlussmann Adam Studentkowski wurde mit vielen dankbaren Bällen „berühmt geschossen“, wie man in der Sportlersprache sagt.
Was bleibt, das ist die Enttäuschung, aber auch ein Auftrag: „Wir fahren jetzt nach Aue, wo wir vor ausverkauftem Haus alles raushauen müssen, was geht. Und dann spielen wir im Januar gegen die beiden Mitaufsteiger Baden-Baden und Landshut. Wir haben in der 3. Liga nichts zu suchen, wenn wir dann auch diese beiden Spiele nicht gewinnen. Das muss man ganz klar so sagen“, nimmt Kapitän Kevin Roch kein Blatt vor den Mund.
Statistik
SV 04 Oberlosa: Seidemann, Foluszny – Stäglich, Kunst (1 Tor), Roch (2), Hanisch (2), Wokan (2), Brykner, Schauer (5), Kolomaznik (1), Olkowski (1), Puljic, Nedoma (6/davon 4 Siebenmeter), Naumann (2)
Schiedsrichter: Hendrik Herbst (Großpösna) und Antonio Oliva (Weinböhla)
Zeitstrafen: Oberlosa 6, Pforzheim 4
Rote Karte: Tom Schlögl (Pforzheim, 35. Minute, Foulspiel)
Siebenmeter: Oberlosa 4/davon 4 verwandelt | Pforzheim 1/0
Zuschauer: 377 (kare)