SV 04 Oberlosa besiegt die Rhein-Neckar Löwen II klar mit 32:24
Plauen. Wie wird die Relegation in der 3. Handball-Bundesliga aussehen? Das ist die große Frage. Der SV 04 Oberlosa hat mit einem fulminanten 32:24-Heimsieg (15:13) gegen die Rhein-Neckar Löwen II vorzeitig den drittletzten Tabellenplatz festgemacht. Nach oben und unten ist tabellarisch nichts mehr möglich. Damit geht nun vielleicht doch noch die Hintertür zum Klassenerhalt auf. Oberlosa wäre eigentlich genau wie die beiden Mitaufsteiger Baden-Baden und Landshut abgestiegen. Doch weil sich kein Verein aus der Mitteldeutschen Regionalliga den kostspieligen Aufstieg leisten kann und möchte, wird für die kommende Saison noch ein Platz frei in Liga 3. Logisch wäre, dass die vier Drittletzten der vier Drittligastaffeln eine Relegationsrunde spielen. SV04-Spielbetriebs-Chef Lutz Petzoldt sagt dazu: „Wir beteiligen uns nicht an Spekulationen. Am Dienstag ist Meldeschluss für die Vereine und für Ostern hat der Deutsche Handballbund eine Videokonferenz angekündigt“, ließ der Oberlosaer Geschäftsführer wissen. Es heißt also, noch eine Woche warten.
Wie ungeduldig die Oberlosaer Handballer sind, zeigte Sebastian Naumann am Samstagabend gleich nach einer Spielminute. Mit voller Härte empfing der Abwehrrechtsaußen seinen Gegenspieler. Die logische Zwei-Minuten-Strafe nutzten die technisch hervorragend ausgebildeten Gäste zur Führung. Nach zehn Minuten (5:4) aber übernahmen dann die wuchtig-spielfreudigen Plauener das Zepter. Angeführt von Jakub Kolomaznik griffen die Oberlosaer wieder beherzt zu. „Wir sind mit unserer neu formierten Mannschaft zu spät in Fahrt gekommen. Hätten wir ein paar Spiele früher diese Geschlossenheit wie heute hinbekommen, würden wir vielleicht nicht über die Relegation sprechen“, mutmaßt „Kuba“, der genau wie Libor Hanisch enorm an Qualität gewonnen hat.
In der Form seines Lebens scheint SV-Torhüter Patryk Foluszny. Der Plauener Keeper brachte die jungen Mannheimer zur Verzweiflung. Das Publikum machte mit zunehmender Spielzeit als achter Mann zusätzlich Betrieb. „Bis zum 15:13 zur Pause konnten wir Oberlosa noch stressen. Aber nach dem Seitenwechsel haben wir in 16 Minuten nur drei Treffer erzielt“, stellte Gästetrainer Holger Löhr fest. Das A-Jugend-Ensemble der Rhein-Neckar Löwen hatte phasenweise gar nichts mehr zu melden, weil sich zum Beispiel Matevž Kunst erneut zu einer unglaublichen Energieleistung aufschwang. 10 Tore steuerte der 27-jährige Slowene bei. „Wir sind von Ladislav Brykner und Jörg Grüner hervorragend gecoacht worden und hatten auf jede taktische Variation der Rhein-Neckar Löwen die passende Antwort parat“, verriet der Plauener Torjäger nach dem Abpfiff. Nach dem SV04-Zwischenspurt auf 20:14 und 23:17 ließen die Mannheimer abreißen. „Unser Torwart Patryk Foluszny hatte am Ende eine Quote von annähernd 50 Prozent. Und wir haben nichts mehr anbrennen lassen und frühzeitig den Deckel draufgemacht“, resümierte Cheftrainer Ladislav Brykner. Während die Gäste den Torhüter von der Platte nahmen und mit sieben Angreifern stürmten, kam Oberlosa zu insgesamt fünf Treffern, die im verwaisten Löwenkasten landeten.
Nach dem klaren 32:24-Heimsieg spielt Oberlosa jetzt noch in Pforzheim-Eutingen (26.4.) und zu Hause gegen den EHV Aue (3.5.). Und vielleicht folgt dann noch die Relegation, in der die Plauener in der aktuellen Form ganz sich sehr gute Chancen hätten, die 3. Bundesliga doch noch zu erhalten.
Statistik:
SV 04 Oberlosa: Foluszny (1 Tor), Ebert, Seidemann – Stäglich, Kunst (10/davon 2 Siebenmeter), Roch, Hanisch (6), Trommer-Ernst, Wokan (1), Schauer (3), Schneider, Kolomaznik (4), Olkowski (3), Puljic (2), Naumann (2/1).
Schiedsrichter: Stefan Jedrzejak, Benjamin Schaper
Zeitstrafen: Oberlosa 3, Rhein-Neckar Löwen II 0
Siebenmeter: Oberlosa 3/2 verwandelt – Rhein-Neckar Löwen II 2/1
Zuschauer: 579
(kare)