(14.09.2019) Acht-Tore-Führung verspielt …
Text und Foto von Karsten Repert / BLICK
Oberlosa: Acht-Tore-Führung verspielt und doch gewonnen
Handball Zur Halbzeit stand es 17:9 – Doch Oebisfelde kam nochmal ran
Eigengewächs Philip Trommer-Ernst war am Samstagabend beim 26:23-Sieg der Plauener gegen Oebsifelde „Man of the Match“. Foto: Karsten Repert
Plauen. Es ist noch einmal gut gegangen. Beim 26:23-Heimsieg (17:9) kam der SV 04 Oberlosa gegen den SV Oebisfelde mit einem blauen Auge davon. SV-Trainer Petr Hazl war nach dem Spiel stinksauer. Und das aus gutem Grund! Denn die Plauener Handballer hätten um ein Haar ihre 17:9-Halbzeitführung aus der Hand und die Punkte abgegeben. „Wir sind vollkommen arrogant aus der Kabine gekommen. Dann kam Oebisbfelde ran. Wir bekamen Panik. Und wir können uns bei unserem Torwart Carsten Klaus bedanken, dass er in der Schlussphase den Siebenmeter der Gäste und danach zwei weitere Würfe gehalten hat“, gestand Cheftrainer Petr Hazl.
Die drei Auftaktheimspiele in Folge gegen Jena (27:22), Delitzsch (23:24) und jetzt Oebisfelde (26:23) haben es gezeigt. Oberlosa kann durchaus Meister werden. Genauso gut aber kann in dieser Mitteldeutschen Oberliga jeder jeden schlagen. Und wer nicht Vollgas gibt, der bleibt auf der Strecke. Dann droht sofort das Mittelmaß! Die Plauener Handballer mussten ohne ihren Aggressivverteidiger Andreas Weikert (Weiterbildung) auskommen. Mit sehr hohem Tempo setzte sich der Gastgeber nach dem 4:4-Zwischenstand (10.) in drei Phasen ab. Wie eine Mondrakete zündete der SV 04 immer wieder neue Schubphasen. Nach dem 7:4 (12.) und 10:7 (17.) zogen die „Nullvierer“ auf 14:7 (22.) und dann bis auf 17:9 (28.) davon. Für die Köpfe der Plauener Spieler war dieser komfortable Vorsprung vermutlich zu viel.
Petr Hazl: „Ich bin sehr enttäuscht!“
„Wir sind irgendwie gar nicht mehr aus dem Kabinenmodus gekommen“, gestand Philip Trommer-Ernst. Der junge „Ninjaangreifer“ der Plauener durfte sich genau wie Neuzugang Moritz Jahn ein Trainerlob abholen. „Von allen anderen bin ich sehr enttäuscht“, schimpfte Petr Hazl in der Pressekonferenz nach Spielschluss. Was war geschehen? „Ich weiß nicht, wie oft ich unseren Jungs noch sagen muss, dass es nur mit 60 Minuten Vollgas geht. Wir hatten zur Halbzeit geglaubt, das Spiel ist schon gewonnen. Hat man den Gegner erst einmal stark gemacht, dann ist es eben ganz schwer, selbst den Schalter wieder umzulegen“, erklärte Petr Hazl die aus Plauener Sicht schreckliche zweite Halbzeit. Die Mannschaft muss am Mittwoch in der Videoanalyse die kompletten 30 Minuten noch einmal anschauen. Das kündigten Petr Hazl und Assistent Richard Wander an.
Oebisfelde kam bis auf 23:22 heran
Vor allem Tim Schroeter (7 Tore) traf aus dem Oebisfelder Rückraum immer wieder ins Herz der Oberlosaer Deckung. Das tat weh. Die zweite Halbzeit machte deutlich, dass auch der ursprüngliche Absteiger der Vorsaison – Oebisfelde blieb genau wie der HC Einheit durch glückliche Umstände in der Liga – enorme Qualität in seinen Reihen hat. Bis zur Spielminute 45 schrumpfte der Vorsprung bereits auf 20:17 und sechs Minuten vor Schluss begann das große Zittern (23:22). SV-Linksaußen Moritz Rahn: „Oebisfelde hatte nicht umsonst seine beiden ersten Spiele gewonnen und ist richtig gut gestartet. Ich sehe in dieser Saison noch kein Team, dass wie ein Absteiger wirkt. Alles ist möglich. Darum bin ich froh, dass wir am Ende die letzten drei Gegenangriffe schadlos überstanden und unseren Vorsprung ins Ziel gerettet haben.“
SV 04 Oberlosa: Klaus, Flämig; Kveton (4 Tore), Fort (1), Wetzel, Roth (2), Trommer-Ernst (5), Mertig (1), Richter (1), Wolf, Hertel (4), Kolomaznik, Multhauf (4/davon 3 Siebenmeter), Rahn (4)
Zuschauer: 410
Erschienen am 15.09.2019 (kare)
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