Handball – Oberliga / Männer

Schwächephase kostet Punktgewinn

Wölfe Würzburg – SV 04 Oberlosa 31:28

 

Der SV 04 Oberlosa hat beim Tabellenzweiten und Aufstiegsaspiranten Wölfe Würzburg erwartungsgemäß den Kürzeren gezogen. Trotz einer über weite Strecken starken Vorstellung mussten sich die Vogtländer beim Favoriten mit 28:31 geschlagen geben.

Vor knapp 1000 Zuschauern in der Würzburger tectake-ARENA erwischten die Plauener einen guten Start. Zwei verwandelte Strafwürfe von Sebastian Naumann und ein Treffer von Matevz Kunst sorgten für ein 3:3 nach knapp fünf Minuten. SV-Keeper Patryk Foluszny knüpfte nahtlos an seine starke Leistung aus der Vorwoche an und entschärfte zwei Würfe der Hausherren, vorne sorgte der agile Alexander Olkowski mit einem Doppelschlag für die 5:3-Führung der Spitzenstädter. Beide Teams begegneten sich auf Augenhöhe und die Franken glichen wieder zum 6:6 aus. Nico Schneider und Kevin Roch brachten die 04er erneut mit zwei Toren in Führung, doch wieder zogen die Wölfe nach. „Wir haben sehr diszipliniert gespielt und konnten immer wieder in Führung gehen. Würzburg hat in der Abwehr richtig Druck gemacht, jedoch haben wir gute Lösungen gefunden“, zeigte sich der Plauener Coach Ladislav Brykner zufrieden. Den Führungstreffer der Würzburger beantwortete Petar Pulic mit einem Kracher aus dem Rückraum zum 12:12. Auch die erste zwei Tore Führung der Hausherren brachte Oberlosa nicht aus der Ruhe, Matevz Kunst und Franz Schauer stellten wenig später auf 14:14. Schließlich ging es mit einer hauchdünnen 16:15-Führung für das Team um Ex-Nationalspieler Heiko Karrer in die Kabinen.

Auch nach dem Wiederanpfiff hielt Oberlosa bravourös dagegen. Angetrieben von vielen mitgereisten und lautstarken Fans blieben die Schwarz-Gelben auch beim 19:19 auf Augenhöhe. In der Folge lief der Wölfe-Keeper Marko Bogojevic zur Höchstform auf. Da auch die Fehlerquote der Plauener stieg, setzten sich die Würzburger erstmals ab. „Da verlieren wir dann ein bisschen die Geduld und wollen zu schnell zu viel. Diese Phase kostet uns am Ende einen möglichen Punktgewinn. Allerdings hat Bogojevic auch überragend gehalten. Der wurde heute nicht umsonst zum Spieler des Tages gewählt“, erklärte Brykner nach der Partie. Die Plauener stellten in der Folge um, gönnten Spielmacher Kunst eine Pause und beorderten Henric Ebert ins Tor. „Wir haben auch nach dem 20:27-Rückstand weiter an uns geglaubt und alles gegeben“, erklärte Urgestein Jakub Kolomaznik. In der Tat kamen die 04er noch einmal in Schlagdistanz. Ebert parierte mehrfach stark und im Angriff trafen erst Kolomaznik und dann drei Mal in Folge Miroslav Nedoma zum 24:27. Wölfe-Coach Karrer bat sein Team zur Auszeit und die Franken hatten auch das Glück des Tüchtigen als ein abgefälschter Ball ins Oberlosaer Tor kullerte.„Ich bin wirklich froh, dass wir diese Partie heute gegen eine starke Plauener Mannschaft gewonnen haben. Oberlosa hat uns alles abverlangt. Unsere Steigerung in der Abwehr durch Bogojevic bringt uns in der zweiten Hälfte ins Konterspiel. Von diesem Polster haben wir am Ende profitiert“, gab Heiko Karrer nach der Begegnung zu Protokoll. Mit aller Routine brachten die Franken den Sieg ins Ziel und können nun für die Aufstiegsrunde zur 2.Bundesliga planen. „Wir nehmen trotz der Niederlage hier viel Positives mit. Wir haben erneut ein gutes Spiel gemacht und waren mit einem absoluten Spitzenteam der Liga über 50 Minuten auf Augenhöhe. Eine Mannschaft von der Klasse der Würzburger nutzt unsere Schwächephase halt eiskalt aus. Wir haben dann wieder große Moral bewiesen und uns noch einmal herangekämpft. Am Ende geht der Sieg für die Wölfe in Ordnung“, resümierte Brykner.

Am kommenden Samstag empfangen die Spitzenstädter dann in der heimischen Kurt-Helbig-Sporthalle den TuS Fürstenfeldbruck.

Oberlosa: Seidemann, Foluszny, Ebert; Stäglich, Kunst (3 Tore), Roch (4), Hanisch, Wokan, Schauer (5), Schneider (2), Kolomaznik (1), Olkowski (6), Puljic (1), Nedoma (4/ davon 1 Siebenmeter), Naumann (2/2)

Zuschauer: 949

 

–RM–

Der Kapitän geht von Bord

Beim Handball-Drittligisten SV 04 Oberlosa wird Kapitän Kevin Roch seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag nicht verlängern. Der 35-jährige Familienvater möchte künftig mehr Zeit mit seiner Familie verbringen. „Mir ist diese Entscheidung sehr schwergefallen. Ich fühle mich in Oberlosa pudelwohl. Es ist keine Entscheidung gegen den SV 04 sondern für meine Familie. Ich gehe definitiv mit einem weinenden Auge“, erklärt der Routinier. „Ich bin dem Verein, den Verantwortlichen, den Offiziellen, den Sponsoren und vor allem auch den Fans unglaublich dankbar für eine tolle Zeit die ich hier erleben durfte“, ergänzt Roch.

Seine Karriere beenden wird der Linksaußen jedoch nicht. „Ich kehre noch einmal zu meinem Heimatverein EHV Aue zurück. Dort kann ich deutlich früher trainieren, als das in Plauen der Fall ist. Zudem bin ich von meinem Wohnort in wenigen Minuten an der Erzgebirgshalle. Der zeitliche Aufwand wird somit deutlich geringer. Das ist für mich enorm wichtig, zumal die Familienplanung voranschreitet“, erklärt Roch seine Beweggründe.

„Wir bedauern den Abgang von Kevin Roch natürlich sehr. Er hat immer alles gegeben und war ein absoluter Leader in der Mannschaft. Ich weiß, dass er sich die Entscheidung alles andere als leichtgemacht hat. Die Gründe, seinen Vertrag nicht zu verlängern, können wir natürlich absolut nachvollziehen“, erklärt der Plauener Spielbetriebs-Chef Lutz Petzoldt und ergänzt, „dass Kevin bis zum letzten Tag alles geben wird um den Klassenerhalt in der 3.Liga vielleicht doch noch zu schaffen“. In die gleiche Kerbe schlägt auch Roch selbst. „Die Anzeichen, dass es eine Relegation um den Klassenerhalt geben wird, verdichten sich immer mehr. Sowohl ich selbst als auch natürlich die gesamte Mannschaft werden alles dafür tun, diese mögliche Relegation zu erreichen und dort das große Ziel Klassenerhalt noch zu erreichen“, stellt der Routinier klar.

–RM–

Oberlosa feiert grandiosen Heimsieg gegen den Tabellenfünften

Nur noch sechs Saisonspiele und acht Punkte Rückstand zum rettenden Ufer. Trotzdem gibt es große Hoffnung im Abstiegskampf in Plauen? Die Handballer vom SV 04 Oberlosa haben am Samstagabend den Fünften der 3. Bundesliga (Südstaffel) besiegt. 526 Zuschauer bejubelten den fulminanten Sturmlauf zum 38:33-Heimsieg (19:12) gegen die HBW Balingen-Weilstetten II. „Und wenn wir den aktuell drittletzten Platz in der Tabelle verteidigen, könnten wir uns für die mögliche Relegation qualifizieren“, überraschte der Oberlosaer Berichterstatter Rico Michel. Es kann also sein, dass die Drittletzten der vier Staffeln noch eine Zusatzchance bekommen.

Auch TV-Moderator Jörg Scholz rieb sich „voller Begeisterung die Augen. Ist das unser SV 04 Oberlosa?“ Nach der spektakulären 19:12-Halbzeitführung fragten sich die Anhänger in den Pausengesprächen: Was ist hier los? Brechen wir jetzt im zweiten Durchgang ein? Mannschaftskapitän Kevin Roch gab unumwunden zu: „Das haben wir uns in der Kabine auch gefragt. Gegen so einen Gegner so klar zu dominieren und in Führung zu liegen, das war wirklich unglaublich.“ Vor allem deshalb, weil Balingen-Weilstetten II mit Schlussmann Magnus Bierfreund, Danil Dyatlov (7 Tore), Till Wente (8) und U20-Nationalspieler Bennet Strobel (1) seine Leistungsträger dabei hatte. Doch der feinabgestimmte Plauener Abwehrriegel und die vor Angriffsfreude strotzenden Gastgeber bolzten die Gäste 30 Minuten lang immer wieder in den Rückwärtsgang. 5:1 stand es nach 10 Minuten. Nur einmal hatten die Gäste aus dem Zollernalbkreis die Chance zum Anschlusstor. Da führte Plauen „nur“ mit 11:9. Knapper wurde es danach nicht mehr. Weil SV-Keeper Patryk Foluszny das Spiel seines Lebens machte. Mit einer 50prozentigen Quote parierte der Plauener Torhüter in Durchgang eins die Hälfte aller Balinger Würfe. Wahnsinn!

HBW-Trainer Micha Thiemann wirkte nach Spielschluss ratlos: „Wir hatten gar nicht die Energie, die es hier in Plauen gebraucht hätte, um in greifbare Nähe zu gelangen.“ In der Tat: Die Oberlosaer Abwehrreihe mit Jakub Kolomaznik, Franz Schauer, Libor Hanisch und Nico Schneider, presste den Gegner männlich herb an die Rückwand. Das tat den jungen Gästen immer wieder weh. „Aber wir haben nicht unfair gespielt. Es gab nur zwei Zeitstrafen gegen uns“, ergänzte Kevin Roch, der mit neun Treffern ebenso überragte wie Turbosprinter Miroslav Nedoma (8). Egal, was die HBW II auch versuchte, die Vogtländer packten immer wieder an der richtigen Stelle zu.

Sponsor Tino Albert durfte nach Spielende ein Trio als „Spieler des Tages“ ehren: Patryk Foluszny (20 Paraden insgesamt) sowie Kevin Roch und Miroslav Nedoma wurden mit Sternquellbier prämiert. Der Gealan-Geschäftsführer schwärmte: „Heute hat einfach alles gepasst. Vom Coaching bis zum überschäumenden Publikum. Wir dürfen einfach nicht absteigen mit solch einem Teamspirit.“ Die große Hoffnung der Plauener: Es wird nach Lage der Dinge durch Aufstiegsverzicht in der Regionalliga Mitteldeutschland ein Platz frei in Liga 3. SV-Cheftrainer Ladislav Brykner: „Wir spielen immer besser zusammen, entwickeln im Angriff eine ganz andere Schlagkraft und kommen mit ganz viel Leidenschaft und Willen immer besser in Tritt. So müssen wir weitermachen.“ Oberlosa hat inzwischen 13 Punkte gesammelt und kann aus eigener Kraft den drittletzten Platz gegen die Verfolger verteidigen. Es bleibt also spannend!

Statistik
SV 04 Oberlosa: Foluszny, Ebert, Seidemann – Stäglich, Kunst (6 Tore/davon 1 Siebenmeter), Roch (9), Hanisch (1), Wokan, Schauer (3), Schneider (3), Kolomaznik (5), Olkowski (2), Puljic (1), Nedoma (8), Naumann.Schiedsrichter: Paolo D’Oria, Julius Hlawatsch
Zeitstrafen: Oberlosa 2, Balingen-Weilstetten 2
Siebenmeter: Oberlosa 2/1 verwandelt – Balingen-Weilstetten 2/2
Zuschauer: 529 (kare)

Die Sensation lag in der Luft: Oberlosa fehlt gegen Spitzenreiter ein Tor

Plauen. Die Sensation lag in der Luft. 15 Zentimeter fehlten dem SV 04 Oberlosa gegen den Ligaprimus zum Punktgewinn. Auf dem Weg in die 2. Bundesliga feierte der HC Oppenweiler/Backnang einen Duselsieg. Matevž Kunst (8) verpasste acht Sekunden vor der Schlusssirene den Ausgleich für Plauen. Nach dem 32:33 (16:20) gab es unglaublich viel Lob für die Mannschaft von Trainer Ladislav Brykner und Assistent Jörg Grüner.

Es war der 20. Doppelpunkt in Folge für den unangefochtenen Spitzenreiter. „Und ein wirklich glücklicher Erfolg. Wir hätten uns nicht beschweren dürfen, wenn wir das Spiel hier in Plauen verlieren“, räumte Gäste-Trainer Stephan Just ein. Oberlosa „feierte“ nach den beiden Überraschungssiegen gegen Erlangen II (28:25) und in Pfullingen (34:27) am Samstagabend die beste Saisonleistung. Die 15 mitgereisten Gästefans fragten sich, weshalb der SV 04 mit dieser Qualität Drittletzter ist. Wie unglaublich die Plauener Leistung am Samstagabend war, verdeutlicht der Oberlosaer Liga-Experte Rico Michel: „Tim Goßner war heute mit sieben Treffern bester Schütze bei den Gästen. Er wechselt im Sommer in die 1. Bundesliga zu Frisch Auf Göppingen.“

Kaum zu Glauben: Vom Anwurf weg dominierte Oberlosa (11:33 Punkte) gegen den HC Oppenweiler/Backnang (40:2 Punkte). Obwohl HC-Coach Stephan Just seine Leute eindringlich gewarnt hatte: „Plauen hat uns phasenweise alles vorgemacht, was im Handball wichtig ist“, stellte der Gästetrainer fest. Matevž Kunst eröffnete den Torreigen. Nach dem 9:4 von Sebastian Naumann rieben sich die 534 Zuschauer die Augen. SV-Kapitän Kevin Roch: „Unsere Mannschaft hat sich vor ein paar Wochen der berechtigten Kritik gestellt, als wir Tabellenletzter waren. Jetzt geht hier jeder an seine Grenze.“ Mag sein, dass die Gäste aus dem Großraum Stuttgart Oberlosa zunächst unterschätzt oder nicht so richtig Ernst genommen hatten. Bis zur Pause wendete sich dann aber das Blatt (16:20) und in Spielminute 34 schien beim Stand von 16:23 alles geklärt.

Doch so hatten die Fans ihre Oberlosaer Mannschaft inklusive Matevž Kunst (8 Tore), Nico Schneider (6) und Aleksander Olkowski (6) im Oberlosaer Trikot noch nicht gesehen. Mit begeistertem, variablem Energie-Handball kam Oberlosa zurück! Und wie. SV-Torwart Patryk Foluszny brachte die „Helbig-Hölle“ in Wallung. 17 Paraden des Plauener Keepers wurden gezählt. Matevž Kunst (26:25/27:26) brachte mit seinen beiden Führungstreffern die Tribüne zum Beben. Die Plauener Abwehr stand wie ein Bollwerk. Und beim Stand von 27:27-Unentschieden ging es in eine unglaublich spannende Schlussphase.

Bitter für Plauen: Ausgerechnet jetzt lagen die Schiedsrichter Hendrik Herbst und Antonio Oliva in der Hektik mehrfach daneben. „Es war hintenraus ganz schwer, das Ding zu pfeifen. Die Unparteiischen haben versucht, ihre Entscheidungen ein bisschen auszugleichen“, zeigte SV-Kapitän Kevin Roch Verständnis. So gab es nach eine Verwechslung: Rot für den Plauener Jakub Kolomaznik, während der eigentliche „Foulspieler“ Libor Hanisch einen Freiwurf erhielt und der Gästeangriff als Stürmerfoul geahndet wurde. Sehr verwirrend. Als Zünglein an der Waage sahen die Handballexperten die letzten drei Schiedsrichterentscheidungen. TV-Moderator Jörg Scholz: „Die letzte Zwei-Minuten-Strafe gegen Matevž Kunst gebe ich als Schiedsrichter überhaupt nicht! Das war spielentscheidend.“ So fehlte der wichtigste Plauener Akteur im Finale vorübergehend. Das nutzte Oppenweiler konsequent. Matevž Kunst kam zurück und traf zum 32:33-Anschlusstor, doch mit seinem letzten Schuss – es war ein Hüftwurf – verfehlte er ganz knapp das Ziel.

Libor Hanisch blickte nach vorn: „Wir sind noch nicht abgestiegen und wenn wir jetzt weiter solche Leistungen bringen wie in den letzten drei Wochen, haben wir vielleicht noch eine echte Chance.“ Matevž Kunst glaubt: „Wir sind erst jetzt richtig eingespielt und können in der 3. Bundesliga mithalten. Sieben Punkte Rückstand zum Nichtabstiegsplatz sind natürlich sehr viel. Aber wer weiß, vielleicht kann man ja auch als Drittletzter in der Liga bleiben. Wir können jetzt nur zusehen, dass wir in den letzten acht Spielen so viele Punkte erobern wie möglich.“

Statistik
SV 04 Oberlosa: Foluszny, Seidemann, Ebert – Kunst (8 Tore), Raithel, Roch (2), Hanisch (1), Wokan (2), Schneider (6), Kolomaznik (3, 56. Minute Rote Karte), Olkowski (6), Puljic, Nedoma (1), Naumann (3/davon 2 Siebenmeter)
Zeitstrafen: Oberlosa 3, Oppenweiler 4
Rote Karte: Kolomaznik (56., Foulspiel)
Siebenmeter: Oberlosa 2/2, Oppenweiler 2/2
Zuschauer: 534 (kare)

Oberlosa feiert Auswärtssieg

VfL Pfullingen – SV 04 Oberlosa 27:34

Dem SV 04 Oberlosa ist in der 3.Handball-Bundesliga eine faustdicke Überraschung gelungen. Die Schwarz-Gelben gewannen ihr Auswärtsspiel beim Tabellensechsten VfL Pfullingen klar mit 34:27 und halten den Glaube an den Klassenerhalt weiterhin am Leben. Vor dem Hintergrund, dass die Oberlosaer die Reise nach Baden-Württemberg mit nur acht einsatzfähigen Feldspielern antreten konnten, hat dieser Sieg nahezu sensationellen Anstrich.

In der Pfullinger Kurt-App-Sporthalle kamen die Vogtländer vor 550 Zuschauern von Beginn an gut ins Spiel. Drei Tore von Nico Schneider sowie ein Treffer von Matevz Kunst bescherten den Plauenern eine 4:3-Führung nach etwa acht Minuten. Die erste Zeitstrafe gegen die Hausherren nutzten Alexander Olkowski und SV-Keeper Patryk Foluszny mit einem Wurf ins leere Tor zum 6:3. VfL-Coach Fabian Gerstlauer nahm früh seine erste Auszeit und versuchte sein Team in die Spur zu bringen. Doch die Spitzenstädter agierten clever und überstanden ihrerseits eine Zeitstrafe gegen Kapitän Kevin Roch schadlos. „Wir haben in Anbetracht der personellen Nöte immer wieder das Tempo raus genommen. Pfullingen wurde in der Abwehr ungeduldig und das haben wir sehr effektiv genutzt“, freute sich der Plauener Coach Ladislav Brykner, dass sein Team die taktischen Vorgaben sehr gut umsetzte. Die 04er standen wie schon in der Vorwoche gegen Erlangen äußerst kompakt in der Abwehr und bauten den Abstand durch drei Treffer von Kunst und ein Tor von Olkowski auf 11:7 aus. Als wenig später erneut Kunst im Tempogegenstoß traf und Sebastian Naumann einen Strafwurf versenkte, führten die Vogtländer erstmals mit fünf Toren Abstand. Angetrieben von der lautstarken Kulisse verkürzten die Schwaben etwa vier Minuten vor der Pause den Rückstand auf 11:14. Brykner bat sein Team zur Auszeit und hatte mit dieser Maßnahme Erfolg. Schneider unterbrach den Lauf der Hausherren mit dem Tor zum 15:11 und Kevin Roch sorgte mit zwei Treffern für den 17:13-Halbzeitstand aus Sicht der Plauener.

Wer nach dem Wiederanpfiff einen Sturmlauf des Favoriten erwartet hatte, sah sich getäuscht. Ganz im Gegenteil sorgten Kunst, Naumann und Olkowski mit ihren Toren für eine komfortable 20:15-Führung der Plauener. Auch die zweite Auszeit des VfL verpuffte, denn die Schwarz-Gelben traten weiterhin abgezockt auf und erhöhten auf 23:16. Die personelle Not machte die SV-Verantwortlichen erfinderisch, so tauchte der etatmäßige Kreisläufer Jakub Kolomaznik nach einer Zeitstrafe gegen Naumann sowohl auf Rechtsaußen auf als auch wenig später im Rückraum, um dort etwas Entlastung zu schaffen. Torhüter Patryk Foluszny zeigte erneut eine starke Leistung und war den Vogtländern ein großer Rückhalt. Die Spitzenstädter behaupteten die klare Führung auch beim 25:18 und zwangen die Schwaben bereits früh zu ihrer letzten Auszeit. Die beiden folgenden Treffer des VfL konterte Olkowski per Doppelschlag zum 27:20. Pfullingen probierte noch einmal alles, wurde in der Abwehr deutlich offensiver und verkürzte auf 24:28. Mit einer unglaublichen Willensleistung hielt das letzte Aufgebot der 04er jedoch dagegen und traf in Person von Libor Hanisch zum 29:24. Als erneut Hanisch etwa drei Minuten vor Ultimo die Kugel zum 31:26 versenkte, war der sprichwörtliche Drops dann endgültig gelutscht. „Wir haben auch gegen die offensivere Abwehr des VfL immer wieder gute Lösungen gefunden. Wir haben sehr diszipliniert gespielt, haben Pfullingen nicht ins Tempospiel kommen lassen und waren gnadenlos effektiv im Angriff. Ich möchte meiner Mannschaft ein großes Kompliment machen, wie sie heute hier aufgetreten ist“, erklärte ein glücklicher SV-Trainer Ladislav Brykner nach der Partie. Auch in der Höhe verdient setzten sich die Oberlosaer am Ende klar mit 34:27 durch.

Am kommenden Samstag kommt es dann zu einem echten Highlight in der Plauener Kurt-Helbig-Sporthalle. Zu Gast ist der unangefochtene Spitzenreiter HC Oppenweiler/Backnang, der nach seiner Auftaktniederlage alle 19 Spiele gewann und unbedingt den Aufstieg in die 2.Bundesliga schaffen möchte.

Oberlosa: Foluszny (1 Tor), Seidemann, Ebert; Kunst (8), Roch (3), Hanisch (3), Wokan, Schneider (7), Kolomaznik, Olkowski (5), Naumann (7/ davon 5 Siebenmeter)

Zuschauer: 550

–RM–

II. Männer mit deutlichem Heimsieg

Verbandsliga Männer Staffel West

SV04 Plauen Oberlosa II – HC Fraureuth 35:20

II. Männer holen Pflichtsieg im Heimspiel

Die Rollen waren in diesem Spiel klar verteilt. Platz 2 gegen den Tabellendrittletzten. Die Gäste waren dazu noch mit Minikader angereist (aufgrund von Verletzten und Kranken). Wie schon in der Vorwoche ist es schwer den vollen Fokus auf solch ein Spiel zu lenken. Nach dem 0:1 für die Gäste folgten 4 Tore von uns. Damit war der Start in die Partie schon mal gelungen. Wir zogen dann sogar auf 9:4 davon, bevor wir uns die erste Verschnaufpause gönnten. Die Abwehr arbeitete nicht aggressiv genug und so verteilten wir brav Gastgeschenke. Diese nahm Fraureuth dankend an und verkürzte zum 10:7. Nach unserer ersten Auszeit bekamen wir etwas mehr Ordnung in unser Spiel, so zogen wir Tor um Tor davon. Beim 18:8 ging es in die Kabinen. Die Gäste markierten wieder den ersten Treffer in Halbzeit 2. Allerdings antworteten wie diesmal mit einem 5:0 Lauf zum 23:9. Das Spiel war zu diesem Zeitpunkt natürlich längst entschieden. So konnten alle Spieler wieder Spielpraxis sammeln. Gegen Ende des Spiels ließen wir noch einige Großchancen aus, so dass es auch am Ende ein 15 Tore Vorsprung war. Endstand 35:20. Beide Torleute Max und Tommy (je eine Halbzeit) waren ein starker Rückhalt und mit Finn Schettler feierte ein weiterer A Jugend Spieler sein Verbandsligadebut. Er trug sich auch gleich 2 mal in die Torschützenliste ein.

Das nächste Heimspiel bestreiten wir am 01.03.25 um 14Uhr. Im Pokalviertelfinale erwarten wir Die Mannschaft vom HC Glauchau/Meerane II.

2. Männer holen Auswärtssieg

Verbandsliga Männer Staffel West

HC Glauchau/Meerane II – SV 04 Plauen Oberlosa II 21:25

2. Männer sichern mit Auswärtssieg Platz 2

 

Nach dem in der letzten Woche das Spitzenspiel erfolgreich absolviert wurde, hieß es diesmal wieder Liga-Alltag beim aktuellen Tabellenletzten HC Glauchau/Meerane II. Da muss man im Kopf erstmal den richtigen Schalter finden. Trotz intensiver Vorbereitung hatten wir die gesamte erste Halbzeit Probleme ins Spiel zu kommen. Die Abwehr stand recht stabil, was die 10 Gegentore zeigen. Durch den Ausfall von Seba und Hobi, rückten wieder Marcel und Robin in den Kader, die zuvor schon mit der Dritten unterwegs waren. Da auch einige Spieler angeschlagen waren und nicht 100% Einsatzbereitschaft geben konnten, wollten wir die Einsatzzeiten auf ganz viele Schultern verteilen. Da blieb es nicht aus, dass bestimmte Spielsituationen auch mal etwas konfus wirkten. Trotzdem konnten einige Spieler die letzte Woche nicht so viel zum Einsatz kamen, weitere Spielpraxis sammeln. Damian und Mühle erzielen z.B. einige schöne Treffer aus dem Rückraum und unser Youngster Tommy konnte einige Bälle der Glauchauer parieren. Mit einem 10-12 Vorsprung ging es in die Halbzeit. Nach der Pause schafften wir es die Konzentration hoch zu fahren und zogen auf 14:20 davon. Max war in dieser Zeit ein starker Rückhalt und trieb seine Vorderleute ständig an. Auch wurde unser Spiel über den Kreis im 2. Spielabschnitt deutlich besser. Bis zur 53. Minute wuchs der Vorsprung auf 8 Tore an (16:24). In den letzten Minuten stand die Abwehr nicht mehr so stabil, so dass wir auch die ein oder andere Zeitstrafe kassierten. Das nutzten die Gastgeber aus und konnten das Ergebnis etwas freundlicher gestalten. Am Sieg war nicht mehr zu rütteln, 21:25 stand es am Ende. 2 wichtige Punkte sind auf dem Konto und es gab viele Spielanteile für Alle.

 

Jetzt heißt es nochmal volle Konzentration auf unser letztes Spiel vor den Winterferien.

Kommenden Sonntag spielen wir zur gewohnten Zeit (14.30Uhr) in der Helbighalle gegen HC Fraureuth.

(SF)

Oberlosa enttäuscht

Oberlosa enttäuscht

Der SV 04 Oberlosa hat das eminent wichtige Heimspiel gegen den TSV Neuhausen/Filder mit 28:31 verloren. Gegen ersatzgeschwächte Gäste reichte den Plauenern erneut eine knappe Pausenführung nicht zum erhofften Heimsieg.

Die Spitzenstädter begannen stark und setzten sich nach einem 2:2-Zwischenstand auf 8:2 ab. Eine starke Defensive sowie viel Bewegung im Angriff, gepaart mit einem guten Kreisläuferspiel ließen die knapp 500 Zuschauer jubeln. Auch beim 10:5 nach gut einem Viertel der Spielzeit hatten die Schwarz-Gelben die Partie im Griff. Die Gäste aus Baden-Württemberg verloren jedoch nicht die Ruhe und brachten mit versiertem Angriffsspiel immer wieder ihre beiden starken Außenspieler in erfolgreiche Wurfposition. Beim 11:9 bat SV-Coach Ladislav Brykner sein Team zur Auszeit. Die Plauener stabilisierten sich nun wieder und lagen fünf Minuten vor der Pause mit 14:11 vorn. Auch beim 15:12 durch Libor Hanisch und beim 17:14 durch Nico Schneider behaupteten die 04er den kostbaren Vorsprung. In den letzten dreißig Sekunden vor dem Pausenpfiff kassierte Oberlosa bedingt durch eigene Fehler unnötig noch zwei Treffer und eine Zeitstrafe der beiden hervorragenden Unparteiischen gegen Miroslav Nedoma. Mit einem hauchdünnen 17:16 für die Spitzenstädter ging es in die Kabinen.

Wer auf Grund der dünnen Personaldecke der Schwaben gehofft hatte, dass diese konditionelle Probleme bekommen würden, der sah sich getäuscht. Zwar behaupteten die Vogtländer durch Tore von Kevin Roch und Petar Puljic auch beim 19:17 noch die Führung, dann jedoch drehten die Gäste die Partie mit vier Toren in Folge und gingen selbst erstmals in Führung. Die Verunsicherung der Plauener war nun förmlich mit Händen zu greifen. Während die Gäste immer selbstbewusster auftrumpften, fanden die Spitzenstädter nicht mehr zum beweglichen Angriffsspiel aus der Anfangsphase zurück und agierten viel zu behäbig. Trainer Ladislav Brykner versuchte mit einer weiteren Auszeit beim 22:24 gegenzusteuern, musste jedoch mit ansehen, wie sich die Schwaben, die angesichts ihrer Personalsorgen auch keine Bäume ausrissen, mit zwei weiteren Treffern absetzen konnten. „Man hat schon gemerkt, dass nach dem Rückstand die Köpfe meiner Spieler nach unten gingen. Da fehlt uns einfach total das Selbstvertrauen“, analysierte Brykner. Immer dann, wenn es den Anschein hatte, dass die Schwarz-Gelben noch einmal in die Partie zurückfinden können, machten sich die 04er das Leben mit einem weiteren Fehlpass oder Fehlwurf selbst schwer. Wie bereits in der Vorwoche in Kornwestheim spielten die Plauener eine deutlich bessere erste Halbzeit und konnten das Niveau in der zweiten Hälfte nicht halten. „Wir haben in der zweiten Hälfte viel zu viele technische Fehler und unglaublich viele Fehlwürfe. Damit haben wir Neuhausen immer weiter aufgebaut“, so Brykner. Die Gäste hingegen brachten ihren Vorsprung total unaufgeregt ins Ziel und feierten überschwänglich den 31:28-Auswärtssieg. Für die 04er erscheint der direkte Klassenerhalt mit nunmehr acht Punkten Rückstand zum rettenden Ufer und angesichts der gezeigten Leistung nur mehr Utopie zu sein. Das Erreichen des 14.Tabellenplatzes, der unter Umständen die Möglichkeit einer Relegation bietet, scheint bei nur einem Zähler Rückstand möglich. Doch auch dafür müssen dringendst Punkte her, die nächste Möglichkeit dazu bietet sich bereits am kommenden Samstag im Heimspiel gegen die U23 des HC Erlangen.

Oberlosa: Seidemann, Foluszny, Ebert; Stäglich, Kunst (1 Tor), Roch (6), Hanisch (4), Wokan, Schauer (1), Schneider (3), Kolomaznik, Olkowski (2), Puljic (4), Nedoma (2/ davon 2 Siebenmeter), Naumann (5/3)

Zuschauer: 496

–RM–

Überraschung verpasst

SV Kornwestheim – SV 04 Oberlosa 40:34

Der SV 04 Oberlosa hat sein Auswärtsspiel in der 3.Liga beim Tabellenfünften SV Salamander Kornwestheim erwartungsgemäß verloren. Trotz einer über weite Strecken guten Leistung unterlagen die Spitzenstädter mit 34:40.

Von Beginn an entwickelte sich vor den Toren Stuttgarts eine temposcharfe Partie. Beide Teams begegneten sich auf Augenhöhe und die Plauener zeigten sich gut auf die offensive Abwehr der Schwaben eingestellt. Nach sieben Minuten hatten beide Teams bereits fünf Mal getroffen, zwei Zeigerumdrehungen später leuchtete ein 7:7 von der Anzeigetafel. Die Vogtländer fanden im Angriff immer wieder gute Lösungen, mussten jedoch in der Defensive gegen die enorm spielstarken Hausherren Schwerstarbeit verrichten. Ein erneut starker Plauener Torhüter Patryk Foluszny gab seinem Team den nötigen Rückhalt und nach etwas mehr als einer Viertelstunde Tempohatz bat SV-Coach Ladislav Brykner sein Team beim Stand von 11:11 zur Auszeit. In der Folge bestimmten die Spitzenstädter die Partie und gingen mit 15:12 in Führung. „In der ersten Hälfte waren wir im Angriff nah am Optimum. Wir haben kaum Fehler gemacht und waren absolut konsequent beim Abschluss“, zeigte sich Brykner zufrieden. Beim 13:17 aus Sicht der Hausherren nahm deren Coach Alexander Schurr die Auszeit um den Lauf der 04er zu unterbrechen. Foluszny parierte jedoch einen Strafwurf der Schwaben und vorne traf Kevin Roch zum 18:13 für die Schwarz-Gelben. „Dann kassiert Franz Schauer eine Rote Karte. Für mich eine zu harte Entscheidung, eine Zeitstrafe wäre angemessen gewesen. Franz war bis dahin ein extrem wichtiger Faktor insbesondere in der Abwehr“, skizzierte Brykner nach der Partie eine der spielentscheidenden Szenen. Bis zur Pause konnten die 04er den Ausfall gut kompensieren und nahmen Dank der Treffsicherheit von Matevz Kunst und Jakub Kolomaznik eine 22:18-Führung mit in die Kabinen.

Der Start in den zweiten Spielabschnitt misslang den Plauenern dann gründlich. Binnen sieben Minuten hatten die Gastgeber um den überragenden Finn Joneleit (insgesamt 11 Tore) die Partie mit einem 6:0-Lauf gedreht und ihrerseits mit 24:22 die Führung übernommen. „Das zieht sich wie ein roter Faden durch die ganze Saison. Diese schlechte Phase kostet uns am Ende wieder das Spiel“, schüttelte Brykner in der Analyse den Kopf. Erst eine Auszeit der Vogtländer brach den Bann und die 04er hielten fortan wieder dagegen. Etwa fünfzehn Minuten vor Ultimo versenkte Sebastian Naumann einen Strafwurf zum 27:29 aus Sicht der 04er und hielt sein Team weiterhin in Schlagdistanz. „Wir haben dann schon einige Fehler produziert. Durch die Rote Karte hatte wir nur noch vier Rückraumspieler im Kader, von denen war Nico Schneider auch nicht hundertprozentig fit. Wir haben alles gegeben, aber da ist uns dann schon angesichts des enormen Tempos ein bisschen die Puste ausgegangen“, bilanzierte Brykner. Bis fünf Minuten vor dem Abpfiff schnupperten die Spitzenstädter beim 35:33 an einem Punktgewinn, dann war der Tank der Plauener jedoch endgültig leer. Die Hausherren nutzten ihren größeren Kader, schraubten das Ergebnis noch auf 40:34 und bleiben somit seit Oktober in heimischer Halle ungeschlagen.

Für die Vogtländer stehen nun zwei Heimspiele gegen Neuhausen/Filder und Erlangen II auf dem Programm. Beide Partien verlor man in der Hinrunde auswärts hauchdünn mit jeweils einem Tor Differenz. Nun soll der Schalter umgelegt und sich mit zwei Heimsiegen im Kampf um den Klassenerhalt zurückgemeldet werden.

Oberlosa: Foluszny, Ebert; Stäglich, Kunst (8 Tore) Roch (5), Hanisch (1), Schauer (1), Schneider (2), Kolomaznik (5), Olkowski (1), Puljic (3), Naumann (8/ davon 3 Siebenmeter)

Zuschauer: 250

 

–RM–

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